Tanz und Spaß bei den Schlaraffen

11.04.2023

Spricht man von einem Schlaraffenland ist wohl – abgeleitet vom Mittelhochdeutschen „sluraff“, ein sorgloser Genießer – ein Land gemeint, in dem alles im Überfluss vorhanden ist. Trifft man sich zu einem Sächsischen Schlaraffenball war und ist zumindest ein Hauch von Hochgenuss, auf jeden Fall ein Wohlfühlen im besten Sinne zu erwarten. Auch in diesem Jahr luden die Spilimans nun schon zum 8. Sächsischen Schlaraffenball am 1. April in die Eutschützer Mühle zu Bannewitz ein.
Die Spilimans – eine Tanzformation des Musikverein Bannewitz e.V. unter Leitung von Dr. Gerd Kalich – hatten dabei wie in den Vorjahren ein bunt gemixtes Ballprogramm parat, das viel Beifall des illusteren Publikums erhielt. Nach einem wohlschmeckenden Abendschmaus (ein großes Lob an die „Mühlen-Küche“) eröffneten elf Tänzerinnen und Tänzer des Ensembles Barock in Dresden e.V. das Abendprogramm. In pompösen Tanzkleidern und mit viel Esprit begeisterten die Barocktänzer, die regelmäßig in der Bannewitzer KulturTankstelle proben, mit stilvollen Menuetts, Gassen- und Paartänzen und wussten zwischendurch manch Wissenswertes über das Benehmen am Hofe zu Zeiten August des Starken oder deren Tanzgewohnheiten zu berichten. Am Ende ihres Auftrittes luden die Barocktänzer das tanzfreudige Publikum zu einem Mitmachtanz nach barocker Musik ein.
Dieses kurze Programm gab einen Vorausblick auf das gegenwärtig im Musikverein geprobte barocke Tanz-Projekt, bei dem Schüler und Lehrer der Musikschule die Barocktänze musizieren sowie einige Szenen des Stückes „AUGUST STARKE Schwächen“ darbieten. Am 1. Juli soll dieses Spektakel im Rahmen des Sommerfestes des Musikvereins aufgeführt werden.
Mit live gespielter Musik baten anschließend die Spilimans zum Tanz. Ob Wiener Walzer oder Rock ’n’ Roll, ob Standard, Latein oder Evergreens – die Tanz- und Hörbegeisterung beim Publikum riss nicht ab. In den Tanzpausen warteten weitere Höhepunkte auf die Gäste. So begeisterte der Cellist Johann Eilrich, begleitet von Rene Plath am Piano, mit einem Satz eines Haydn-Konzertes, das er als Student der Dresdner Musikhochschule vorgespielt hatte und dafür ein Stipendium erhielt. Zu später Stunde schaute auch noch Napoleon höchstpersönlich in der Eutschützer Mühle vorbei. Siegfried Adam alias Schlaraffe Ritter Schalldicht trug sehr gekonnt einen humorvollen Text über Napoleons vergebliche Versuche den Krieg in Sachsen zu gewinnen vor.
Freude, Frohsinn und Hochgenuss  – ganz entsprechend dem erwählten Motto – prägten diesen gelungenen Abend.  Ein besonderer Dank deshalb den Spilimans und allen Mitwirkenden sowie dem Team der Eutschützer Mühle für dieses Event, auf dessen Fortsetzung im nächsten Jahr man schon gespannt sein kann:  Samstag, 23. März 2024.

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