Nun auch in Bannewitz: „AUGUSTs STARKE Schwächen“

16.08.2013

August der Starke mit Gräfin Esterle im Schlafgemach in Wien.
Kurfürst Friedrich August mit einer Mätresse

Sächsische Geschichte und August der Starke kommen nach Bannewitz. Der Saal der Kompressorenbau Bannewitz GmbH und die Musikbühne Bannewitz machen es möglich.

In Deutschland gibt es drei berühmte Herrscher, die heute noch bewundert werden: Der preußische König Friedrich der Große (Der alte Fritz), der Bayernkönig Ludwig II. (Der Märchenkönig) und August der Starke von Sachsen..
Letzterer bekam seinen Beinamen vielleicht, weil er Hufeisen mit der bloßen Hand verbiegen konnte oder weil die Sachsen ihm viele spektakuläre Bauwerke verdanken. Dazu gehören in Dresden u. a. der Zwinger, die Semperoper, die Brühlsche Terrasse, das Augustinum, das Grüne Gewölbe, die Sempergalerie und die Frauenkirche. Es gehören aber auch zahlreiche Schlösser, wie Moritzburg und Pillnitz, der Schlossgarten Großsedlitz und die Porzellanmanufaktur Meißen dazu. Der Zusatz „Starke“ steht wohl vor allem, weil ihm große Manneskraft nachgesagt wurde, statt auf dem Felde im Krieg, schlug er am liebsten Schlachten in den Betten. Angeblich habe er 364 uneheliche Kinder gezeugt, ein Indiz, dass für viele Frauen ein Verhältnis mit dem Kurfürsten, ein Kind von ihm als das erstrebenswerte Lebensglück galt. Geschichtlich belegt sind allerdings nur 13 Mätressen, davon zwei vor seiner Heirat, er zeugte ein eheliches und acht uneheliche Kinder.
Friedrich August, der als Zweitgeborener nur durch den mysteriösen Tod seines ältesten Bruders Georg IV. zur Macht kam, offenbart dabei seine Weltan- und vor allem Liebesabsichten während seiner Herrscherzeit. Mit Geheimrat Flemming an seiner Seite erleben wir Episoden von August mit seinen Mätressen, seiner Frau und seiner Mutter. Wir sind sowohl in den Privatgemächern, bei der Königskrönung in Krakau, an den Höfen zu Wien und Dresden, bei Reiterspielen und einem Maskenball zugegen.

Diese vielschichtige, schillernde Persönlichkeit war auch für Elisabeth Scholz Anlass für ein Musiktheaterprojekt. „AUGUSTs STARKE Schwächen“ heißt der vielsagende Titel des Musikspektakels der Musikbühne des Musikverein Bannewitz e.V. rund um den berühmten sächsischen Kurfürsten und König von Polen. Elisabeth Scholz schrieb das Buch unter Verwendung von Musik aus der Barockzeit.

„Leider war im Vorjahr eine Vorstellung in Bannewitz nicht möglich“, sagt Autorin und Regisseurin Elisabeth Scholz. Es gab einfach keine Räumlichkeit, in der die eigens für das Stück geschaffene Bühne Platz fand. Um so größer die Freude, dass mit dem frisch renovierten Saal der Kompressoren GmbH dies nun möglich ist. Am Sonnabend, dem 7. September heißt es um 15.00 Uhr Bühne frei für August und seinen Hofstaat. Bereits einen Tag zuvor können die Schüler der Bannewitzer Mittelschule im Rahmen einer Schulveranstaltung die jungen Schauspieler, Sänger, Tänzer und Musiker erleben.

Vor einem Jahr sorgten die jungen Darsteller für Furore, als das zweistündige Bühnenwerk zum „Tag der Sachsen“ in Freiberg seine Uraufführung feierte und August und sein Hofstaat im großen Festumzug pa-radierten. Bei drei Aufführungen in Bannewitz' Partnerstadt Bräunlingen anlässlich des Landesfestes „Baden-Württemberg lacht“ im Südschwarzwald erhielten die jungen Darsteller ebenso viel Beifall wie bei Aufführungen in Radeberg, Dresden und Kreischa.

Die ca. 30 Darsteller stehen in diesem Jahr erneut vor einer großen Herausforderung, sind doch einige Rollen neu zu besetzen. In mehreren Probenlagern übten alle intensiv und bereiteten die Wiederauffüh-rungen vor – und hatten sehr viel Spaß beim Proben und Spielen, ganz im Sinne eines Liedes aus dem August-Singspiel „Die Vernunft, dass Ihr’s wisst, stets des Herzen Feindin ist“.

„AUGUSTs STARKE Schwächen“

ein Singspiel von Elisabeth Scholz

gespielt von den Musikbühnen Bannewitz und Radeberg

Sonnabend, 7. September 2013

Saal des Kompressorenbau Bannewitz GmbH, Windbergstr. 45

Eintritt: 5,00 EUR, Kinder: 3,00 EUR

Über die Aufführungen im Vorjahr informierte die Presse, hier.

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